Auf Tour für die Laatzener Tafel

Die Fahrer der Laatzener Tafel.

Auf Tour für die Laatzener Tafel

„Der Start in den „Tafel-Tag“ beginnt mit dem klingeln des Weckers gegen 6.15 Uhr, damit ich pünktlich zu 7 Uhr bei der Laatzener Tafel bin“, berichtet Heinz, der seit mehr als 4 Jahren im Einsatz für die gute Sache ist. Er wartet gerade noch auf seinen Beifahrer.

„Unsere Fahrerinnen und Fahrer sind mit den drei Tafel-Fahrzeugen im Einsatz, wobei alle selbst entscheiden können, wann und wie oft sie fahren wollen und können“, erklärt Dietlind Osterkamp, Vorsitzende der Laatzener Tafel für Hemmingen, Laatzen und Pattensen e.V.

Daraus ergeben sich natürlich regelmäßige Routinen, die nur dann zur Herausforderung werden, wenn Urlaubs- oder sonstige Abwesenheiten eingeplant werden müssen. Verlässlichkeit, Teamgeist, Hilfsbereitschaft und gegenseitige Unterstützung machen aus Fahrer*in und Beifahrer*in nach kurzer Zeit ein unschlagbares Team. Und damit sie als Helfer*in für alle erkennbar sind, erhalten alle ein Polohemd und eine Jacke mit dem Logo der Laatzener Tafel.

Gut für den Tag gerüstet kommt ein weiterer Helfer auf den Hof der Laatzener Tafel und steckt die Anwesenden mit seiner guten Laune an. Es geht locker zu, man duzt sich. Nun kann der „Tafel-Tag“ beginnen, alle Tourenpläne sind vorbereitet und ausgedruckt. Die Fahrer packen noch leere Klappboxen in einen Transporter, informieren sich über Streckensperrungen oder Baustellen, die auf der Tour zu beachten sein könnten und dann geht es los.

Der Ablauf ähnelt sich: Nach einem kurzen Stopp vor dem Eingang und einem fröhlichen „Hallo“ zu den Mitarbeitenden des jeweiligen Marktes parkt das Fahrzeug am Hintereingang vor der Laderampe. Gestapelte Lebensmittel und manchmal auch Eimer mit Blumen finden den Weg ins Fahrzeug.

Um dem Innendienst die Arbeit ein bisschen zu erleichtern, wird grob vorsortiert. „Gehört für mich zum Job, steht aber allen Fahrenden frei“, sagt Roland. Das Mindesthaltbarkeitsdatum wird noch einmal gecheckt, ist aber grundsätzlich unkritisch. Anders sieht es bei Fleisch, Sushi, Hühnchen, Lachs und weiteren Produkten aus, bei denen auf das „zu verbrauchen bis“ Datum geachtet werden muss.  Bei Überschreiten kann diese Ware gleich bei den Märkten bleiben.

Schweres Obst oder Gemüse nach unten, empfindliches Obst und Tomaten oben drauf, so füllt sich Kiste um Kiste. Mindestens vier übereinander gestapelt warten auf der hohen Laderampe, um ins Kühlfahrzeug verfrachtet und sicher verstaut zu werden. Mit Sozialromantik hat der Job nichts zu tun und der Besuch im Fitness-Studio ist an solchen Tagen auch obsolet, denn die Muskeln werden ausreichend beansprucht. Die freundlichen Mitarbeiter*innen bekommen einen Lieferschein über die abgegebene Ware und nach einem kräftigen Schluck Mineralwasser geht’s weiter.  

Bevor die Runde fortgeführt wird, steht Entladen an. Also geht es erstmal zurück zum Ausgangspunkt. Beim ausladen hilft das Team des Innendienstes, das ab 8 Uhr bereitsteht und schon mit den Vorarbeiten zur Lebensmittelausgabe begonnen hat.

Von montags bis freitags sind die Tafelfahrer*innen unterwegs und kennen somit auch die Besonderheiten der Lebensmittelspendenden. Die Liste mit den anzufahrenden Discountern, Super- und Drogeriemärkten, von Tankstellen, Gemüsebauern und Bäckereien ist lang. Rund 600 l Sprit werden im Monat verbraucht.

Die Touren starten in der Regel gegen 7.00 Uhr in Laatzen-Grasdorf und nach einer Reinigung der Fahrzeuge ist der Einsatz in der Regel spätestens um 13 Uhr beendet. Um für die Laatzener Tafel mit einem der 3,5 t schweren Fahrzeuge zu fahren, reicht der normale Pkw-Führerschein.

„Wir freuen uns immer über weitere Helfende, die uns mit ihren Zeitspenden helfen, Lebensmittel zu retten und Menschen zu helfen“, sagt Dietlind Osterkamp, die die Nachfragen oder Interessenbekundungen unter der 0175 7802416 gern entgegennehmen würde.

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